So

27

Sep

2009

Wir müssen nur wollen

Angela Kauer
Angela Kauer

Das Wahlmobil war eine spannende Expedition. Irgendwo zwischen „autonomem Jugendzentrum" und ernsthaftem Journalismus sollten wir einen neuen Weg finden. Trotz Vorbereitung (vier Tage waren vielleicht doch ein bisschen wenig) war das ein ziemlicher Sprung ins kalte Wasser. Und mal ganz ehrlich: Rückenwind hatten wir auf dieser Reise nicht immer. Manchmal hat es uns ganz schön heftig ins Gesicht gepustet. Das hat uns mitunter gut getan, weil es uns wach gemacht hat. Gelegentlich hat es aber einfach nur Kraft gekostet - vor allem dann, wenn uns selbst nicht ganz klar war, weshalb wir jetzt so hin und her getrieben werden.

 

Doch trotzdem: Die meisten von uns sind an dem Projekt gewachsen und haben eine ganze Menge mitgenommen. Zum Beispiel, dass Online anders ist, Print aber auch und dass ein Text, der in der Zeitung stehen soll, die ein oder andere Hintergrundrecherche erfordert, die vielleicht hätte vorher erledigt werden sollen. Dass wir Absprachen gar nicht mit genug Leuten treffen können - und uns, wenn sie getroffen sind, dann kurz vorher am besten doch nochmal rückversichern. Dass man zwei Stunden an einem Zweieinhalb-Minuten-Video herumschneiden kann, dann trotzdem nicht die ganz große Filmkunst dabei herauskommt - aber manchmal eben doch. Dass wir großen Tieren ruhig auch mal auf die Füße treten dürfen - dass es für eine gute Geschichte aber oft reicht, ganz normalen Menschen einfach nur zuzuhören. Und - das hat mich persönlich am meisten überrascht - dass sich ausgeprägte Individualisten völlig problemlos in ein Team einfügen, wenn sie merken, dass es ums Ganze geht.

 

In den vier Wochen Wahlmobil, das geben wir gerne zu, kam gelegentlich ein ziemlicher multimedialer Gurkensalat heraus. Oft haben wir es aber auch geschafft, ein leckeres Vier-Gang-Menü aus Print, Online, Audio und Video zu zaubern, das - so unsere stille Hoffnung - den Geschmack der Leser, Hörer und User getroffen hat. Und genau da machen wir weiter. Versprochen!

6 Kommentare

Wir sind raus - und wir sind stolz darauf

Markus Gerhold
Markus Gerhold

Das Wahlmobil war der spannende Versuch, einen neuen Weg zwischen "autonomem Jugendzentrum" (siehe Twitter) und seriösem Journalismus zu finden. Von beidem war hoffentlich etwas dabei. Ein für mich einzigartiges Projekt, das viel Spaß gemacht hat, anstrengend war und das erstaunlicherweise keine Strafzettel zur Folge hatte.

 

Nachtrag:16 Stunden nach diesem Eintrag hat der Verfasser 15 Euro an die Stadtkasse Mainz überwiesen. Und Samstag ist doch ein Werktag.

Denise Bergfeld
Denise Bergfeld

Vier Wochen sind wir gemeinsam mit dem Wahlmobil quer durchs Land gedüst, haben die Stimmung vor der Wahl eingefangen. Sollte nichts dazwischen kommen, werden nun erst wieder vier Jahre vergehen, bis die nächste Bundestagswahl ansteht. Gut für eine stabile Regierung, schade für uns Volos. Denn die Zeit für uns mit dem Wahlmobil ist nun vorbei. Sie war anstrengend, aber auch schön. Wir werden uns gerne daran erinnern!

Katharina Dielenhein
Katharina Dielenhein

Keine Frage: Das Wahlmobil macht süchtig.
Selbst in der Zeit, in der ich nicht mit unterwegs war, um spannende Geschichten einzufangen, ließ es mich nicht los. Halbstündlich wanderte der Mauszeiger neugierig auf aktualisieren - erst die Homepage, dann der Twitter-Account. Haben die Kollegen schon was Neues auf der Seite? Noch nicht? Och menno!
Jetzt ist die Wahlmobil-Zeit vorbei. Ich bin gespannt, wie lange es wohl dauert, bis ich verinnerlicht habe, dass beim regelmäßigen Aktualisieren nichts mehr passiert.

 

Marco Plein
Marco Plein

Ein überragender Moment (oder: ein Beispiel für die Wahlmobilzeit): vier Volos in einer zehnten Klasse einer Schule bei Bad Kreuznach. Wir hatten null Ahnung, ob sich die von uns geplante politische Diskussion einigermaßen entwickeln würde, will heißen, ob die Schüler mit uns ein fruchtbares Gespräch aufbauen. Rund zwei Stunden später waren wir schlauer, hatten eine Spitzendiskussion geführt. Nicht nur das: Wir wären sogar gern länger geblieben, und die Schüler meinten, "sowas soll öfter gemacht werden". Ein kurzes Lob und schon war uns klar: Die Aktion hat sich gelohnt. 

Michael Bongard
Michael Bongard

28 Tage Wahlmobil haben bewiesen, dass Journalisten nicht nur Einzelkämpfer sind, sondern auch als Teamplayer fungieren können. Die Frage "Kannst du mir mal helfen?" ist in unserer Mannschaft immer mit "ja" beantwortet worden. Vor allem deswegen ist das bisher einmalige Projekt gelungen. Gut gemacht, Team Wahlmobil. 

Angela Kauer
Angela Kauer

Ich muss zugeben, ich wurde langsam ungeduldig: Vier Wochen Wahlmobil und ich sollte erst in der letzten Woche selber drin sitzen. Dann war's endlich soweit - und ich habe eine ganze Menge gelernt. Vor allem über mich selbst. Zum Beispiel, dass ich auch großen Tieren auf's Füßchen treten kann, wenn es sein muss. Und dass mir das geschriebene Wort immer noch näher ist, als die Filmkamera. Zum Glück kann das nicht nur in der Zeitung, sondern auch online stehen. Ein ausführliches Fazit gibt's im Abschluss-Blog.

Sine Weisenberger
Sine Weisenberger

Schlaflos im Wahlmobil. Zwei Wochen lang. Und ohne Frage - ich habe viel dabei gelernt: flottes Bloggen, spontanes Filmen, improvisiertes Videoschneiden und sekundenschnelles Twittern. Dazu gab es hochspannende Gesprächspartner, hartnäckige Interviewverweigerer und großartige Kollegen. Ob ich es wieder machen würde? Klar!

Daniel Weber
Daniel Weber

Vier Wochen lang haben wir Wahl mobil gemacht, haben informiert und unterhalten. Jeder von uns Volos hat seine Stärken ins Team eingebracht, aber auch mutig bislang unentdeckte, crossmediale Pfade betreten.

Angefangen hat alles an meinem Geburtstag. Montagmorgen, um halb sieben, am ICE-Bahnhof Montabaur. Mit einer Portion Kribbeln im Bauch - und mit großem Hunger auf etwas völlig Neues. 27 Tage später, so hoffe ich, haben viele, viele Menschen ihr Kreuzchen gesetzt. Und der eine oder andere vielleicht deshalb, weil wir ihm tatsächlich Lust auf diese Wahl bereitet haben.

Markus Eschenauer
Markus Eschenauer

Perfekt - das klappt meistens nicht, auch wenn ich es gern so hätte. Deshalb war ich richtig enttäuscht, wenn einige wirklich gute Ideen total in die Hose gingen. Das ein oder andere Mal habe ich mich auch darüber geärgert, dass noch nicht alles rund lief. Doch negative Erlebnisse waren in den vier Wochen Wahlmobil die Ausnahme. Ich bin stolz darauf, was wir - die jungen Journalisten - geplant und umgesetzt haben. Außerdem finde ich es immer klasse, wenn wir Volontäre, die sonst verstreut im gesamten Verbreitungsgebiet agieren, gemeinsam an einem coolen Projekt arbeiten. 

M. Eckhardt
M. Eckhardt

"Hannibal" Smith, "Howling Mad" Murdock, "Faceman" und B.A. Baracus: Die Mitglieder des A-Teams waren die Helden meiner Jugend. Charaktere, die unterschiedlicher nicht hätten sein können, sich aber prima ergänzten und stets zusammenhielten. So war es auch bei unserem W-Team (Wahlmobil-Team). Es hat großen Spaß gemacht. Und ich würde es wieder tun. Bilder sagen manchmal mehr als Worte... [mehr]

 

 

Jan Lindner
Jan Lindner

Gut war's, gut war's - weil abwechslungsreich, interessant, spannend, witzig, herausfordernd, anstrengend. Beeindruckt hat mich, dass die ganze Sache fast reibungslos funktioniert hat, 28 Tage lang, an so vielen verschiedenen Orten, mit derart verschiedenen Themen, 19 unterschiedlichen Charakteren. Was aus diesem Mix entstanden ist, kann sich wirklich sehen und hören lassen. Viel kostbarer sind allerdings die gemachten Erfahrungen. Die Erinnerungen an 28 aufregende Tage sind es sowieso.

Janina Hecht
Janina Hecht

Die Wahlmobil-Zeit war spannend, stressig, lustig, lehrreich und hat uns die Umsetzung von Themen ermöglicht, die wir wahrscheinlich sonst nie in Angriff genommen hätten. Zu Guttenberg, Steinmeier, Merkel - wir waren ganz nah dran am Wahlkampf und an den Wählern. Bemerkenswert finde ich die Begeisterung, die uns von außerhalb entgegenschlug. Da war ein Kurt Beck, der voller Elan Frank-Walter Steinmeier davon überzeugte, dass er uns unbedingt ein Interview geben muss. Da war das Team von RTL, das uns vorgelassen hat, damit wir Wirtschaftsminister zu Guttenberg vors Mikro bekommen. Da war ein Hörsaal mit 100 Studenten in Kaiserslautern, die mit uns das Kanzlerduell schauen wollten, oder die Feldjäger der Bundeswehr, die sich detailliert über ihren Afghanistan-Einsatz geäußert haben. Danke! 

Christian D. Thomas
Christian D. Thomas

Das Wahlmobil von Rhein-Zeitung und Radio RPR1: Das waren 19 Persönlichkeiten, ungezählte vielseitige Ideen, Kreativität, Stunden harter Arbeit - und am Ende ein tolles Projekt, das das Thema "Bundestagswahl" interessant, vielseitig, überraschend und immer spannend unter die Lupe genommen hat. Über das eigentliche Projekt hinaus hat das Wahlmobil offen gelegt, wo die Möglichkeiten - aber auch die Grenzen - crossmedialer Arbeit in einer (journalistischen) Welt liegen, die von kontinuierlich fortschreitender Medienkonvergenz geprägt ist. Für uns Herausforderung und Chance zugleich, weiterhin eine wichtige Rolle in der Informationsgesellschaft zu spielen - und zu beweisen, dass wir in der Lage sind, diese an uns gerichteten Anforderungen vollumfänglich zu erfüllen. Das Wahlmobil hat aber auch gezeigt, wie gut Journalisten als Team spielen können, wenn jeder in die Lage versetzt wird und die Chance erhält, seine eigenen Stärken ausspielen zu können und zugleich Teil des Teams ist. Es hat Spaß gemacht - and I'd do it again! :-)

Moritz Meyer
Moritz Meyer

Mein schönster Wahlmobil-Moment: Als wir in Mayen in der FH ankommen und Hunderte Studenten in der Aula auf uns warten. Einfach so, nachdem wir kaum zwei Stunden vorher uns erst angekündigt hatten. Erst waren wir geschockt, hatten wir doch mit vielleicht zehn Leuten gerechnet, die kurz Zeit hätten mit uns zu reden. Und dann haben wir einfach zugepackt, drauf los moderiert, gefilmt und fotografiert. Heraus kam eine total spannende Aktion, die einfach viel Spaß gemacht hat. Genau so hatte ich mir das Wahlmobil vorgestellt: Spontan, nah an den Menschen, unkonventionell und auch ein bisschen chaotisch. Aber nie langweilig.

Damian Morcinek
Damian Morcinek

Wahlmobil. Was hat's gebracht? Dunkle Ringe unter den Augen - ganz ehrlich - hatte ich vorher auch schon. Und doch hat mir die Wahlmobil-Zeit den letzten Schlaf geraubt. Grund: Ich konnte in diesen spannenden vier Wochen an kaum etwas anderes denken. Und außerdem... mir hätte dazu ohnehin die Zeit gefehlt. Denn so eine Woche im Wahlmobil kann echt aufreibend sein. 8.30 Uhr: Schlüssel ins Zündschloss. 22 Uhr, Schlüssel wieder raus. Und dann an den PC. Wenn ich dann um 1 Uhr im Bett lag, war der letzte Gedanke wieder der erste ‚Wahlmobil'! Dennoch: Es war schön. Sehr schön. Mein schönster Moment im Wahlmobil war übrigens, als wir nach dem TV-Duell mit gefühlten 170 km/h von Kaiserslautern aus in Richtung Koblenz gebraust sind. Ich habe dabei hinten im Wahlmobil gesessen und drei zweiminütige Videos am Laptop geschnitten, um schnell mit allem fertig zu werden. Nach der Fahrt waren die Videos im Kasten - ich lag „dort" trotzdem erst um 4 Uhr morgens. Ich liebe meinen Job - kein Witz.

Anna Spiegel
Anna Spiegel

Schwitzen ist, wenn Muskeln weinen, sagt der Kabarettist Horst Evers. Das Wahlmobil hat für viele Muskeltränen gesorgt, als wir von Termin zu Termin gehetzt sind, kurzfristig Absagen von fest geplanten Interviews bekamen oder mit Videoschnitt, Homepage-Pflege und Blogs texten unter Zeitdruck herumexperimentierten. Dabei haben wir viel gelernt - vor allem, dass wir uns auf unsere Kollegen verlassen können und wir im Team super funktionieren. Das und der Spaß am Wahlmobil haben Stress und Schlafmangel (s. Augenringe) locker aufgewogen. Danke dafür. Ich würde jederzeit wieder losfahren.

Norbert Martens
Norbert Martens

Das Wahlmobil kann man durchaus als Superbeschleuniger bezeichnen. Nein- nicht das Fahrzeug, sondern das Projekt Wahlmobil für unsere journalistischen Fähigkeiten. Teamarbeit, Recherche, Beharrlichkeit, Medienkompetenz etc. In allen Bereichen haben wir so viel dazugelernt, wofür wir sonst wohl Monate gebraucht hätten. Und das mit dem spannenden Thema Wahl, den Sorgen und Nöten der Menschen draußen zu verbinden hat auch bei aller Anstrengung viel Spaß gemacht und unseren Horizont sicher um einiges erweitert.

Vielen Dank an Opel Gerlach im Westerwald

An dieser Stelle möchten wir uns noch einmal ganz herzlich bei Opel Gerlach im Westerwald bedanken: Ohne das "Wahnsinns-Gefährt" hätten wir gar nicht losbrausen können. Vielen Dank an das Autohaus aus Niederahr!

 

Auto Gerlach Westerwald